BDSM-Lexikon

Hier finden Sie in Zukunft ein kleines BDSM-Lexikon mit den am häufigsten gefragten Begriffen. Dieses Lexikon erhebt natürlich nicht den Anspruch auf absolute Vollständigkeit! Vielmehr sind hier die Begriffe zusammengestellt, die in meinen zahlreichen Beratungen am häufigsten gefragt werden und auch am häufigsten zu Verwirrungen oder Missverständnissen führen. Dieses Lexikon wird immer wieder erweitert, sobald neue Fragen oder Unklarheiten bei meinen Beratungen auftauchen.

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  • Abbinden

    Hierbei werden z.B. Brust oder Hoden mit Schnüren, Seilen, Lederbändern und ähnlichem abgebunden.

  • Absprache

    Besonders bei sich unbekannten Spielpartnern ist die Kommunikation vor einer Session wichtig. Hier sollten zumindest die Vorlieben (bzw. Abneigungen) und die medizinischen Voraussetzungen (z.B. Ist der Bottom Bluter? Hat er Kreislaufbeschwerden oder Diabetes (etc.) geklärt werden. Es sollte auf jeden Fall ein Safe-Wort ausgemacht werden, welches bei Problemen von beiden Seiten zum Abbruch des Spieles genutzt werden kann.

  • Abspritzspiele

    In verschiedenen Spielsituationen wird der Mann zum Orgasmus/Samenerguss gebracht.

  • Absturz

    Eine Session, welche meist aus emotionalen Gründen schiefgegangen ist. Abstürze betreffen meist die Bottoms aber auch Tops können davon betroffen sein, wenn sie überfordert sind. Das Ganze nennt man dann auch ein Fehlspiel. Nach solch einem Spiel den Partner unbedingt versuchen aufzufangen, beruhigen, langsam runterkommen lassen, Sicherheit geben, selbst ruhig bleiben. Später auf jeden Fall darüber reden, (reden lassen) um zu ermitteln was den Einbruch hervorgerufen hat.

  • Abweichung

    Vom Normalen abweichend, sexuelle Deviation/Perversion, abgeleitet von lateinisch "deviare" (= vom Weg abkommen). Ist die Bezeichnung für abweichende sexuelle Neigungen/Praktiken. Sexualpsychologen betonen immer wieder, dass es zwischen Liebenden keine sexuelle Deviation gibt, solange beide Partner Spaß an ihrem Sexleben haben und kein Partner zu etwas gezwungen wird, was er nicht will. Der Begriff Perversion (von lateinisch "perversus" = Umkehrung, Verdrehung) gilt als veraltet, auch wenn er nach wie vor als medizinischer Fachbegriff für "krankhafte Abweichung des Geschlechtstriebes" genutzt wird. Homosexualität oder Sadomasochismus sind gesellschaftlich mehr oder weniger anerkannt.

  • Age Play

    Ist das Spiel mit dem Alter. Man gibt sich im Spiel älter (z.B. strenge Gouvernante) oder jünger (ungezogener Schuljunge), als man wirklich ist.

  • Aktiv

    Ist eine andere Bezeichnung für den Top bzw. den dominierenden Part.

  • Aktiv/passiv

    Ist das Wechselspiel zwischen selbst Handeln und der Erfahrung ohne eigenes Zutun.

  • Algolagnie (engl.: algoagnia

    Algolagnie, bedeutet Schmerzwollust bzw. eine sexuelle Befriedigung durch Schmerz oder Schmerzzufuhr. Siehe hierzu auch Masochismus.

  • Amputations-Fetischismus

    Ist das sexuelle Verlangen nach Partnern mit amputierten Gliedmaßen. Vor allem die Amputationsstümpfe erregen Fetischisten mit dieser Neigung. Mainstream-Kultfilm hierzu: Boxing Helena - Handlung, abartiger Chirurg hält eine Frau gefangen und amputiert ihr nach und nach beide Beine und Arme. Es gibt sogar eine Fetisch-Zeitschrift zu dieser Thematik "Amputee Times".

  • Anal-Dehnung

    Der Anus wird mit Fingern, Plug, Dildo oder Faust gedehnt. Vorsicht ist geboten! Langsam und über einen längeren Zeitraum den Bereich vorsichtig immer weiter dehnen, damit es zu keinem Einriss kommt. Reichlich Gleitmittel verwenden!

  • Analstöpsel (engl.: Buttplug)

    Ein Analstöpsel ist ein kegelförmiges Instrument, welches in den After eingeführt wird. Besitzt eine breite Basis, damit es vom Schließmuskel festgehalten wird und nicht heraus- oder hinein rutschen kann.

  • Analverkehr

    Ist Geschlechtsverkehr durch den „Hintereingang“, umgangssprachlich auch "Arschficken" genannt. Diese Praktik birgt ein sehr hohes Risiko für eine HIV-Infektion, weil die Darmwand sehr verletzlich ist. Diese Art Verkehr nur safer mit Kondom durchführen.

  • Anankastisch

    Ist ein anderes Wort für zwanghaft.

  • Andreaskreuz

    Ist ein Kreuz aus Metall oder Holz in X-Form, welches an die Warnkreuze an Bahnübergängen erinnert. Der Reiz für den am Andreaskreuz gefesselten liegt am Gefühl des ausgeliefert seins.

  • Androgynie (engl.: androgyne)

    Androgyn ist jemand, bei dem am Äußeren nicht eindeutig das Geschlecht erkennbar ist. Diese optischen Wirrungen sind von der Person meist bewusst gewollt und werden durch Kleidung, Haarschnitt, Make-Up usw. betont. Das Verlassen der klassischen Rollenbilder hat jedoch nichts mit Transsexualität zu tun. Im Gegensatz zum Transsexuellen fühlt sich ein androgyner Mann immer als Mann, eine androgyne Frau immer als Frau. Viele Popstars spielen in der Öffentlichkeit mit ihrem androgynen Aussehen.

  • Arschlecken (engl.: Rimming)

    Das Lecken oder das Penetrieren des Anus-Bereichs mit der Zunge. Birgt in jedem Fall immer das Risiko von bakteriellen Infektionen.

  • Arztspiele (Klinikspiele)

    Alle Formen von Untersuchungen sind möglich, vom einfachen Abtasten des Körpers, bis hin zum Untersuchen von Körperöffnungen mit Hilfe medizinischer Instrumente. Viele Männer verspüren den Wunsch einmal Frauenarzt spielen zu dürfen und in dieser Funktion die Vagina eingehend zu untersuchen. Vorsicht ist bei der Benutzung von irgendwelchen Gegenständen und Instrumenten geboten. Die unsachgemäße Handhabung kann zu schwersten inneren Verletzungen führen. Solche Spiele sind typisch im Bereich Weißes Studio. Des Weiteren zählt das Legen eines Katheters dazu. Gerade beim Legen eines Katheders sollte man sich unbedingt vorher genauestens informieren bzw. schulen lassen, da es sehr hohe Risiken birgt.

  • Atemkontrolle (engl.: Breath Control)

    Ist eine Spielform, welche die Möglichkeit zu atmen beim passiven Part einschränkt. Wir meist auch Atemreduktionsspiel genannt. Diese Spiele werden auch Würgespiele genannt. Dem unterworfenen Partner wird die Luftzufuhr eingeschränkt. Dabei ist natürlich äußerste Vorsicht geboten, denn sehr schnell kann es dabei zum Ersticken kommen. Sauerstoffmangel ist ein Umstand der hohe Risiken birgt, es geht noch nicht einmal um Ersticken, das Risiko beginnt schon viel früher.

  • Auditeure

    Auch Hörlüsterne genannt. Im Gegensatz zu den Voyeuren, die Spaß am Zuschauen erotischer Momente haben, ist der Auditeur auf akustische Äußerungen aus, diese Befriedigung kann er z.B. beim Telefonsex erfahren.

  • Auffangen

    Das Nachspiel einer BDSM-Session, in dem der Sub und der Top, diese nun wieder gleichberechtigt (!), ausklingen lassen und wieder zu sich finden. Man spricht miteinander, sucht die körperliche Nähe und gleitet wieder in die Realität. Das Auffangen ist elementarer Bestandteil einer BDSM-Session.

  • Aufspannen von Gliedmaßen

    Hierbei wird der Bottom z.B. auf einer Streckbank an Händen und Füßen befestigt und dann gestreckt.

  • Auspeitschen

    Bei einigen SM-Spielarten wird der submissive Part durch auspeitschen bestraft. Zum Peitschen werden die verschiedensten Materialien und Gegenstände verwendet. Natürlich kann das Auspeitschen mit normalen Pferdepeitschen (englisch: Whip) erfolgen, aber auch Seile und Klatschen kommen zum Einsatz. Die Kunst besteht dabei darin dem anderen zwar Schmerzen aber keine sichtbaren Narben zuzufügen. Ungeübte sollten sehr vorsichtig und behutsam vorgehen, da es sonst schnell zu Verletzungen kommen kann.

  • Automasochismus (engl.: Auto Erotic Deaths)

    Bedeutet sich selbst Schmerzen zuzufügen. Dies geschieht oft als Experiment oder in Ermangelung eines geeigneten Partners/Partnerin oder auch als Mittel zur Selbstbefriedigung. Atemkontrollspiele sind dabei eine häufige Todesursache bei autoerotischen/automasochistischen Praktiken von Sadomasochisten, da hierbei der Carotis-Sinus-Reflex ausgelöst werden soll und die erforderliche rasche Hilfe nicht geleistet werden kann. Keinen Selbstversuch ohne die Anwesenheit einer zweiten Person wagen.